Kinder- und Jugendhaus Bruchhausen | Am Herrenfeld 39 | 37671 Höxter - Bruchhausen | Telefon: 052 75 98 76 11

Kiju Bruchhausen
 
Leben im Kinder- und Jugendhaus Bruchhausen

Eine Voraussetzung für die Orientierung im Alltag sind zunächst verbindliche Regelwerke und Strukturen, dem Alter der Kinder und Jugendlichen entsprechend. Wiederkehrende Alltagsstrukturen, der roter Faden im Alltag (aufstehen, waschen, frühstücken usw.), regelmäßiger Schulbesuch, Hausaufgaben und Lernzeiten, transparente Regeln (Soziales Miteinander, Medienkonsum, Tischverhalten usw.) unterstützen dabei und geben Sicherheit.
Wir schenken unseren Kindern und Jugendlichen vom ersten Tag an, aber auch einen Vertrauensvorschuss. Bis auf die Räume die aus Gründen der Sicherheit oder dem Datenschutz dienen, führen wir ein Haus der offenen Türen und es gibt unter anderen die Möglichkeit auf einen eigenen Haustürschlüssel.
Grundsätzlich ist unser Alltag so ausgerichtet, dass wir gemeinsam Verantwortung übernehmen und so demokratische Strukturen leben können. Wir möchten unseren Kindern und Jugendlichen langfristige Beziehungen, Autonomie, ein individuelles Betreuungssetting und Transparenz bieten, aber auch ein zu Hause, eine schützende Umgebung, wo sie zur Ruhe kommen können und sich wohlfühlen.

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Jeweils zwei Mitarbeiter bilden ein fallzuständiges Team um ein Kind/Jugendlichen und deren Familien herum, um ein höchstes Maß an Kontinuität zu gewährleisten. Das Team ist im Idealfall der feste Ansprechpartner für den gesamten Zeitraum, den das jeweilige Kind/Jugendliche in unserer Einrichtung verbringt. Das fallzuständige Team übernimmt damit im Alltag Verantwortung für einen Großteil der Angelegenheiten, die das Leben des Kindes/Jugendlichen bestimmen. Die zu Betreuenden erfahren so eine kontinuierliche Verlässlichkeit von Erwachsenen und es entsteht die Chance auf neue positive Kommunikations- und Beziehungserfahrungen.

Elternarbeit ist im Kinder- und Jugendhaus fest verankert und wir legen viel Wert auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Die Eltern/Familie des Kindes oder Jugendlichen sind im Kinderhaus willkommen (wenn die Hilfe es vorsieht und Kindeswohl – oder Wunsch nicht dagegenspricht) und können ein Teil des Alltags sein.
Schule und Ausbildung sind uns wichtige Bausteine, um eine Basis für einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Das fallzuständige Team entwickelt einen individuellen „Fahrplan“ noch vor der Aufnahme, wie Schule zu einem positiven Erlebnis werden kann (beispielsweise wird hinterfragt: Was kann das Kind/der Jugendliche in der jetzigen Lebenssituation leisten? Die Kinder und Jugendlichen werden nach ihren Wünschen und Zielen befragt, aber auch die Wahl der Schulform oder /und der realistische Schulweg werden nicht außer Acht gelassen, Schulbegleiter werden beantragt).

Bei der Freizeitgestaltung ist es uns wichtig, uns auf die „kleinen Erlebnisse“ des Alltags zu konzentrieren. Wir möchten Kinder und Jugendliche für die „kleinen Dinge“ des Lebens sensibilisieren, sie aus ihrer Konsumhaltung herausholen und ihre Erlebnisfähigkeit fördern.
Büchereibesuche, gemeinsames Lesen, Brettspiele, aber auch Museumbesuche, Kino-, Theater- und Musikerfahrungen sollen neugierig machen und einen Gegenpool zu Internet und Konsolen schaffen.

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Aufbauend auf den wiederkehrenden Alltagsstrukturen entwickeln wir mit den Kindern und Jugendlichen eine individuelle Struktur, maßgeschneidert auf die persönliche Situation und den Entwicklungsstand. Dazu arbeiten wir unter anderem an stabilen Netzwerken für die Kinder und Jugendlichen. Dazu gehört beispielsweise, dass sich unsere jungen Menschen in ortsansässigen Vereinen (Fußball, Reiten, Kickboxen, Pfadfinder, Theatergruppe, freiwillige Feuerwehr u.a.) engagieren können, Kontakte zu ihren Familien pflegen, altersentsprechenden Aktivitäten nachgehen wie: Spielplatzbesuche, Rad fahren im Ort, Eisbahn, Kino usw. oder sich einen Freundeskreis aufbauen.

Es besteht die Möglichkeit der engen Anbindung an niedergelassene Therapeuten in Höxter, Brakel, Paderborn und Unna (kurzfristige Termine sind so gewährleistet). Abgestimmt im Hilfeplan bieten wir eine Begleitung von langfristigen Therapien mit und ohne Herkunftsfamilie an. Ergo-, Logo-, Dyskalkulie- oder Legasthenie Therapie, können durch externe Anbieter angeboten werden.

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Auf der Basis von Fachleistungsstunden bieten wir für Kinder und Jugendliche die stationär im Kinder- und Jugendhaus untergebracht sind oder aus unserem Haus heraus verselbstständigt werden und deren dazugehörige Familien individuell zugeschnittenes Angebot an.

Zielsetzung dieses Angebotes kann gem. SGB VIII/XII beispielsweise sein:

• Verselbständigung
• Rückführung in das Elternhaus
• Integration in die Gruppe
• Krisenintervention und -Begleitung
• Erhalt/Aufbau von Eltern-Kind-Beziehung
• Schulbesuch in Regelschule vor Ort
• Schutz des Kindes/Jugendlichen durch Begleitung von Umgangskontakten
• Förderung des Körper- und Gesundheitsbewusstseins
• Unterstützung bei der Selbst- und Perspektivenfindung
• Vermeidung von Klinikaufenthalten

Erlebnisorientierte Angebote werden in den Bereichen Klettern, Bogenschießen, Floßbau, Kanufahren, Geocaching, heilpädagogisches Reiten /Voltigieren und auch mehrtägigen gruppendynamischen Touren durchgeführt.

Der Einsatz von Tieren in der pädagogischen Arbeit regt auf Basis konkreter klientenorientierter Zielvorgaben Lernprozesse an. Die Lernprozesse sollen zu einer Verbesserung der emotionalen und sozialen Kompetenz der Kinder und Jugendlichen führen. Wichtig bei der tiergestützten Arbeit ist, keinesfalls die Defizite, sondern ausschließlich der vorhandenen Ressourcen, Begabungen, Fähigkeiten, Kompetenzen und Stärken der Kinder und Jugendlichen als Ansatzpunkte für die Förderung zu beachten. Das Angebot des heilpädagogischen Reitens wird durch eine enge Kooperation mit einer Dipl. Sozialpädagogin/Reitpädagogin auf dem naheliegenden Therapiehof gewährleistet.
Innerhalb der Gruppe bietet Hund „Leo“ zurzeit die Möglichkeit, den Alltag mit einem Tier zu erleben.

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Elternarbeit ist im Kinder- und Jugendhaus fest verankert und wir legen viel Wert auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Im Zusammenhang mit einer geplanten Rückführung vereinbaren wir individuell im Hilfeplan die einzelnen Schritte, wie beispielsweise:

• Konkrete Auflagen an die Kinder und Jugendlichen und Eltern/Familie
• eigene Ziele für die Kinder und Jugendlichen und Eltern/Familie im Hilfeplan
• eine vereinbarte Zeitschiene

Innerhalb der vereinbarten Zeitschiene muss bei den Eltern eine Bereitschaft zur intensiven Elternarbeit vorhanden sein. In der Regel ist es unerlässlich mit den Eltern an ihren Erziehungs- und Alltagskompetenzen zu arbeiten. Daher bieten wir auf der Basis von Fachleistungsstunden begleitete Umgangskontakte, Coaching in Erziehungssituationen und nach erfolgter Rückführung, eine weitere Begleitung zu Stabilisierung des Kindes/Jugendlichen und der Familie an. Er dient zur Sicherung der Erfolge aus der Fremdunterbringung, soll Sicherheit für alle Beteiligten bieten und beinhaltet Maßnahmen für Krisen und Notfälle.

Für Jugendliche die nicht mehr in ihre Herkunftsfamilie zurückkehren können oder wollen, bieten wir individuelle Verselbständigungsmöglichkeiten, je nach Lebenssituation, Entwicklungsstand und Hilfeplanung an. Es steht ein Vorverselbständigungsapartment mit zwei Plätzen zur Verfügung. Dort besteht die Möglichkeit sich in einem sehr geschützten Rahmen auszuprobieren. Angeleitet wird dieser Prozess über das Bezugsteam, welches den Jugendlichen bisher begleitet hat. Wie gewohnt steht jederzeit ein Ansprechpartner aus dem Großteam zur Verfügung.

Möchten Sie detaillierte Beschreibungen der Leistungen des Kinder- und Jugendhauses Bruchhausen, dann senden Sie uns bitte eine E-Mail unter kijubruchhausen@web.de oder rufen Sie uns an Tel. 052 75 – 98 76 11.

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